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Anno 1963/2003: Pischahorn

Tourenleiter:
Beat Frei Herisau 

Teilnehmer: 4

Datum:
Mittwoch/Sonnerstag, 20./21. März 2013

Wetter:
1. Tag: sonnig, mit zunehmender Bewölkung und anschliessendem leichtem Schneefall.
2. Tag: wechselhaft, bewölkt, Sonne, kurz Hochnebel und wenige Schneeflocken.

Bericht:
Skitour mittel

Anreise mit Zug und Ortsbus zur Davos Pischa-Talstation (1800m). Aufstieg der Flüela-Passstrasse folgend zum Gasthaus Tschuggen, wo wir unser Übernachtungs-Material deponieren konnten. Auf Nachmittag war eine Wetterverschlechterung vorhergesagt und das Gasthaus war wegen Wirtesonntag wie telefonisch vororientiert geschlossen. Darum gab es nur eine kurze Pause und wir marschierten weiter am Wägerhaus vorbei.
Zur Auswahl standen Sentisch Horn oder Baslersch Chopf. Wir entschieden uns für das etwas höhere Sentisch Horn (2827m). Um 15:00 Uhr erreichten wir den Gipfel und kurze Zeit später verschwand das Flüelapass-Restaurant im Nebel. Die schwache Schlechtwetterfront erreichte also unseren Ort zeitlich genau wie vorhergesagt. Wie abgesprochen teilten wir vom Gipfel aus dem Tschuggen-Gastwirt unsere Ankunftszeit mit, damit er das Gasthaus nur für uns öffnen konnte. Wir bewunderten die rustikale Einrichtung und genossen die Etagendusche. Der Wirt machte uns ein Fondue und erklärte uns die Getränke-Auswahl zur Selbstbedienung, denn er verbrachte den Abend bei seiner Familie im Talort Davos.

Am anderen Morgen war er aber rechtzeitig für die Zubereitung des Frühstücks wieder anwesend. Nach einer kurzen Abfahrt spurten wir direkt ab der Passstrasse, entlang eines verzuckerten Waldes, zur Pischa-Bergstation hoch. Während der Kaffeepause im Bergrestaurant wurde es zunehmend sonnig und ich entschloss mich darum die geplante Tour westlich am Pischahorn vorbei via Lauizughorn nach Klosters zu versuchen. Der erste Steilhang „Wäng“ (30-35 Grad, ein Nordhang) war sehr gut und ohne Probleme zu fahren. Der folgende Erste von zwei geplanten Gegenanstiegen führte vom Pischaboden – Pischasee zum NW-Grat des Pischahorns (ein namenloser Grat-Übergang. Ca. 50 Hähenmeter unter dem Grat löste sich ein kleineres Schneebrett aus Richtung SW. Weil aber die folgende Steilabfahrt wieder ein Nordhang war, setzten wir die Tour trotzdem fort. Etwas überraschend, löste sich ca. 100m unterhalb des Grates erneut ein mittleres Schneebrett und zwar genau in der gleichen Hangausrichtung, welche wir in der ersten Abfahrt als sicher erlebt hatten. Als Folge davon wurde die Tour abgebrochen, wir folgten unseren Spuren zurück ins Skigebiet von Pischa, wo wir gerade noch rechtzeitig, mit teilweiser Begleitung durch die Pistenkontrolle, die Pischa-Talstation erreichten.

Bemerkung und Rückmeldung zum aktuellen Lawinenbulletin:
Bei der Übernachtung im Gasthaus Tschuggen habe ich das neueste Lawinenbulletin am Abend kontrolliert. Bei diesem Bulletin wechselte wie erwartet die Stufe von „ERHEBLICH“ auf „MÄSSIG“, gültig in der ganzen Umgebung von Davos vom Flüelapass bis ins Prättigau. Auf der Pisten-Übersicht des „Freeride-Gebietes Pischa“ leuchtete ebenfalls die Lampe „MÄSSIG“, am Anreisetag war die Lampe noch auf „ERHEBLICH“. Aber im Ergänzungs-Text mit den detaillierteren Ausführungen des Lawinenbulletins wurde auf störanfällige und leicht auslösbare Schneeschichten hingewiesen: Diese problematische, schlechte Verbindung vom Alt- zum Neuschnee könne auch die Stufe „ERHEBLICH“ erreichen (obwohl die grafische Darstellung mit gelb, also „MÄSSIG“ markiert war).

Gelernt habe ich vor allem, dass man sich nicht nur auf die grafische Darstellung des Bulletins verlassen soll, sondern unbedingt auch auf die speziellen Zusatz-Bemerkungen achten muss, denn im Text sind auch grössere Abweichungen möglich.

Eine Rücksprache mit SLF Davos bestätigte mir die besonders heiklen Verhältnisse im von uns begangenen Gebiet. Gemäss SLF Davos ist am folgenden Tag eine andere Gruppe unseren Spuren gefolgt und hat an der genau gleichen Stelle im Aufstieg, dieses Mal am ca. 30 Meter entfernten gegenüber liegenden SO-Hang, ebenfalls ein kleines Schneebrett ausgelöst.


Der Tourenleiter:
Beat Frei Herisau

Fotos:
Urs Seiler Winterthur

  Aufstieg im Schneefall
Aufstieg im Schneefall



Abfahrt im Pulver
Abfahrt im Pulver




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