Sicherheit
Gästebuch
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Oberengadin ab Samedan
Tourenleiter:
Othmar Zwyssig St. Gallen
Frei Beat Herisau (Stellvertreter)
Teilnehmer: 11
Egger Paul, Gossau (Gast)
Frei Marlis, Herisau
Frigg Oskar, Degersheim
Schmid Marianne, Nesslau
Schmid Walter, Nesslau
Seiler Urs, Winterthur
Wassmer Margrit, Suhr
Zürcher Margrit, Teufen
Zwyssig Hanny, St. Gallen
Datum:
Samstag-Dienstag, 2.–5. April 2011
Wetter:
siehe Tagesberichte
Bericht:
Skitour leicht
Trotz schönem Wetter waren die Tourenbedingungen im Oberengadin –wie überall in den Schweizeralpen– gar nicht ideal. Wenig Schnee unterhalb ca. 2000 Metern, viel zu warme Temperaturen und ab Mittag Gefahr von Nassschneelawinen (Stufe 3, erheblich), schränkten die Auswahl der Tourenmöglichkeiten stark ein.
Samstag, 02. April 2011
Ziel: Piz Arpiglia, 2765 m, ab Zuoz (Nord- und Westhänge)
Um 09:30 Uhr erwartete der Tourenleiter die Frühaufsteher aus der Ostschweiz im Bahnhof Zuoz, wo sie ihr Gepäck in seinem Auto deponieren konnten. Nach einem kurzen Fussmarsch auf die Schattenseite (Resgia, 1702 m) konnten die Ski angeschnallt werden. Statt eine recht steile Schneise hoch zu steigen, wie die vor uns gehende 12-köpfige Italienergruppe, wählte der Tourenleiter einen etwas versteckten Waldweg, der in einem weiten Bogen die Steilstufe überwand. Nach gut einer Stunde erreichten wir einen westlich ausgerichteten Rücken, der schon voll von der Sonne beschienen war. Während der Pause konnte bereits die restliche Aufstiegs- und die Abfahrtsroute gegen den Piz Utèr eingesehen werden. Der weitere Aufstieg auf dem sanften Rücken zeigte auf, was uns auf flacheren Partien der Abfahrt blühen konnte. Sobald man nämlich neben der Aufstiegsspur aufsetzte, brach der Schnee durch. Am Fuss des Piz Arpigla angekommen ging es steil die Seitenhänge meidend den nördlich ausgerichteten Hang empor zu Punkt 2748 und weiter flach über den breiten Rücken zum eigentlichen Gipfel, 2765 m.
Um ca. 14:30 Uhr wurde die Abfahrt Richtung die Nordhänge des Piz Utèr angetreten. Die steileren Hänge waren noch fahrbar. Im flacheren Abschnitt Richtung Alp Arpigla hingegen wurde der Schnee zu Sumpf. Die Hoffnung, die vorgängig erwähnte Italienergruppe würde eine gute Fahrspur anlegen, war eine Illusion. Diese kamen teilweise noch schlechter voran. Die letzten ca. 350 Höhenmeter Abfahrt im Schatten und auf einem Waldsträsschen waren wieder gut fahrbar. Einige Teilnehmer hatten erstmals solche Schneeverhältnisse angetroffen. Sie werden diesen Tag nicht so schnell vergessen.
Wetter: sehr sonnig und warm
Höhenmeter Aufstieg ab Resgia: 1063 m
Zeit Aufstieg: 3 ½ Std.
Sonntag, 03. April 2011
Ziel: Pizzet, 2909 m, ab Zuoz (Südhänge)
Auf den unteren Hängen des Pizzet sind die Sessel- und Skiliftanlagen des Pistengebietes Zuoz installiert. Der Pistenbetrieb ist aber bereits seit Mitte März eingestellt. Dank Kunstschnee und gewalzten Pisten winden sich zwei Schnee-bänder bis an den Dorfrand von Zuoz. Am Samstag konnten wir beobachten, wie Tourenfahrer diesen Umstand nutzten und im Sulzschnee ihre Kurven ziehen konnten. Der Tourenleiter entschied sich deshalb für die Tour auf den Pizzet in der Hoffnung, der Teil oberhalb des Pistengebietes bleibe bis gegen Mittag noch sulzig.
Mit dem Zug Samedan ab um 07:14 Uhr fuhren wir nach Zuoz und begannen kurz vor acht Uhr mit dem Aufstieg. Die zum Teil recht steile und noch harte Skipiste erforderte die Hilfe der Harscheisen. Nach gut zwei Stunden erreichten wir die Bergstation der ausser Betrieb stehenden Sesselbahn. Da einzelne Tourengänger nach den Erfahrungen vom Vortag der Tragfähigkeit der Schneeschicht misstrauten, erklärten sie hier den Aufstieg für beendet. Im weiteren Aufstieg taten es ihr andere gleich und „sünneleten“ auf einem Aussichtspunkt. Da die ganze Aufstiegsroute sehr übersichtlich ist, konnte niemand verloren gehen. Schliesslich standen drei der elf gestarteten EWF-ler auf dem flachen Gipfel des Pizzet, 2909 m.
Die Abfahrtshänge vom Gipfel bis zur Bergstation waren besser als erwartet befahrbar. Ein Genuss war dann aber die Abfahrt auf der sulzigen Skipiste hinunter nach Zuoz.
Wetter: sehr sonnig und warm
Höhenmeter Aufstieg ab Bahnhof: 1200 m
Zeit Aufstieg: 4 Std.
Montag, 04. April 2011
Ziel: Piz Minor, 3049 m, ab Bernina Suot (Nord- und Westhänge)
Der Wetterdienst kündigte für das Engadin im Laufe des Montags Regen an, während die Bündner Südtäler (Puschlav) noch auf ein wenig Sonne hoffen durften. Der Tourenleiter entschied sich deshalb für die Besteigung des Piz Minors, 3049 m, im Val dal Fain.
Mit dem Zug Samedan ab um 07:51 Uhr fuhren wir nach Bernina Diavolezza und erreichten nach gut 10 Minuten Fussmarsch über die Parkfelder und die Berninastrasse das Seitental Val dal Fain (Heutal). Dieses Tal hat einen relativ breiten Talboden und ist nur leicht ansteigend. Auf der rechten Talseite hatten sich Trockenlawinen und auf der linken Seite zahlreiche Nassschneelawinen entladen.
Sie hatten aber an keiner Stelle die Aufstiegsspur verschüttet.
Nach gut 1 ½ Std. überquerten wir unterhalb der Alp la Stretta das Bachtobel. Nun ging es Richtung Süden in angenehmer Steigung zu einer grossen Mulde bei Punkt 2581 und weiter über einen Steilhang auf ein Plateau bei Punkt 2831. Inzwischen hatte sich das Wetter verschlechtert. Während anfangs bei nur leicht bewölktem Himmel die Sonne schien, hüllte jetzt Nebel die Berggipfel ein. Da keine Wetterbesserung zu erwarten war, wurde die Besteigung abgebrochen. Schade um die verpasste schöne Aussicht auf dem Gipfel.
Die Abfahrt auf den Nordhängen Richtung Alp la Stretta war gut machbar. Hingegen erforderte die Talfahrt im Val dal Fain bis an die Bernina-Passstrasse noch einige Stockstösse.
Wetter: anfangs leicht bewölkt und sonnig, später bedeckt und Nebel, in Samedan Regen
Höhenmeter Aufstieg ab Berninastrasse: 1000 m
Zeit Aufstieg: 4 Std.
Dienstag, 05. April 2011
Aus drei Vorschlägen wurde wieder die Besteigung des Pizzet, 2909 m, gewählt.
Dies hatte den Vorteil, dass ein Teil der Heimfahrt bereits absolviert wurde.
Mit dem Zug Samedan ab um 07:31 Uhr fuhr man also wieder nach Zuoz. Die Aufstiegsroute war ja allen bekannt. Im Gegensatz zum Sonntag erreichte heute die ganze angetretene Gruppe den Gipfel und konnte das prächtige Panorama bestaunen. Da ein wenig Neuschnee vom Vortag auf dem Altschnee lag und ein kalter Wind aufkam, waren die Voraussetzungen für eine Genussabfahrt gegeben. In der Tat konnten alle von oben bis unten bei prächtigem Sulzschnee ihre Spuren ziehen. Es war diskussionslos die schönste Tour betreffend Schneeverhältnisse in diesen vier Tagen. Dieser letzte Eindruck wird bei allen Teilnehmern haften bleiben.
Wetter: sehr sonnig, aufkommender kalter Wind
Höhenmeter Aufstieg ab Bahnhof: 1200 m
Zeit Aufstieg: 4 Std.
Einquartiert waren wir in Samedan in drei Wohnungen der Ferien- und Skihaus- Genossenschaft (FSG). Um diese Jahreszeit können auch einzelne Nächte gemietet werden. Da wir am Sonntag und am Montag bereits am frühen Nachmittag wieder zurück in unseren Wohnungen waren, blieb genügend Zeit um an der Sonne einen Apéro mit vielen Beilagen zu geniessen. Auch das Jassen kam nicht zu kurz.
Der Tourenleiter:
Othmar Zwyssig St. Gallen
Fotos:
Urs Seiler Winterthur
Othmar Zwyssig St. Gallen
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Aufstieg Pizzet 2910m
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Austieg Piz Minor 2923m!
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