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La Brisolée
Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Teilnehmer: 8
Datum:
Samstag, 24. Oktober 2015
Wetter:
Schleierwolken, am Nachmittag dichter, angenehme Temperatur
Bericht:
Wanderung
Wanderroute:
Saillon, le Canal – Städtchen Saillon – La Sarvaz – Saxé (Mittagessen) – Châtaigneraie – Branson, Pont du Rhône.
La Brisolée ist eine besonders im welschen Wallis bekannte Herbstspezialität mit Kastanien, verschiedenen Käsesorten und Früchten, la Brisoslée royale ergänzt mit Trockenfleisch. Es hat an verschiedenen Orten öffentliche Kastanienwälder, in denen man Kastanien zum Eigengebrauch vom Boden aufheben darf. In den Restaurants und beim grossen Kastanienfest in Fully Mitte Oktober werden aber importierte Kastanien serviert, da die Ernte nicht ausreicht und die Früchte klein sind.
Eine Teilnehmerin, die das Postauto nach Saillon in Visp nicht fand, kam dann doch noch rechtzeitig nach Sion, da ich die Abfahrt in Sion um eine halbe Stunde später geplant hatte zugunsten des Startkaffees. Auf der halbstündigen Fahrt genossen wir die riesigen Rebberge und die prächtigen Herbstfarben. Um den steilen Anstieg zum historischen Städtchen zu vermeiden, stiegen wir am Ortseingang aus. Bald hatten wir eine schöne Aussicht auf das mittlere Rhonetal und die Ortsteile im Talboden, die seit der Eindämmung der Rhone im 19. Jh. entstanden sind. Für eine nähere Besichtigung (Falschgeldmuseum, Kirche, Schlossruine, kleinster, verurkundeter Rebberg der Welt mit 3 Rebstöcken als Erinnerung an den Falschmünzer Farinet) reichte die Zeit nicht.
Über einen kleinen Weg erreichten wir das Gebiet des Steinbruchs, in dem weisser Marmor abgebaut wurde (1832 entdeckt). Der weltberühmte "marbre cipolin", wegen seiner verschiedenfarbigen Schichtung Zwiebelmarmor genannt, wurde 1873 auf 1000m Höhe entdeckt, auf abenteuerliche Weise ins Tal befördert und mit Unterbrechungen bis 1975 abgebaut. Der "schönste, aber teuerste Marmor der Welt" wurde selbst in die USA verkauft.
Über abwechslungsreiche Wege und Strässchen am Fusse der steilen Abhänge querten wir einige Wildbäche und erreichten zur vorgesehenen Zeit das Café des Amis in Saxé, einer der 7 Ortschaften der Gemeinde Fully. Nach einem süffigen Fendant zum Apéro tranken wir zum Brisolée den traditionellen, lokalen Sauser. Die Portionen waren für hungrige Arbeiter ausgerichtet, so dass uns der Wirt die restlichen Kastanien und Käse einpackte.
Bei der Fortsetzung der Wanderung machten sich die vollgestopften Mägen bemerkbar, verlief doch der Wanderweg mehrheitlich oberhalb der Dörfer. Nach der Belle Usine, einem Kraftwerk das heute auch als bekanntes Kulturlokal genutzt wird, erreichten wir die Châtaineraie, den Kastanienwald mit einem grosszügigen, gedeckten Picnicplatz. Nach einem Abstieg folgte schon bald wieder ein kurzer Aufstieg mit anschliessendem ebenem Abschnitt durch die Rebberge. Der Apéritifwein Petite Arvine ist die von Fully gepflegte Spezialität. Durch den hübschen Dorfkern von Branson stiegen wir in den Talboden ab, wo wir bald im Pavillon agritouristique "Fol'terres" (in Anlehnung an das Naturschutzgebiet Les Follatères oberhalb des Rhoneknies) den Schlusstrunk genehmigen konnten. Von der nahen Haltestelle fuhren wir mit dem Postauto nach Martigny und nach einem kurzen Aufenthalt mit dem Interregio Richtung Visp. Die gemütliche Wanderung mit dem Kennenlernen einer lokalen Spezialität fand bei den Teilnehmenden einen guten Anklang.
Reine Wanderzeit: 3h 45', +/-300m (gem. SwissMap)
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Fotos:
Edi Ehrbar St. Gallen
Rolf Vogt, Erde |
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Wunderschöne Wanderung durch die Rebberge
Solche Monorails sind noch oft in Betrieb
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