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Leuk - Siders
(Ersatztour Mont Sujet)
Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde / Conthey
Teilnehmer: 12
Datum:
Dienstag, 23. April 2013
Wetter:
Sonnig, Gipfel teilweise in Wolken
Bericht:
Wanderung
Wanderstrecke:
Station Leuk – Leuk Stadt – Varen – Mengis-Suone – Marais-Suone – Veyras – Muraz – Château Mercier – Siders
Bei der Inspektionstour am Donnerstag vorher fand ich auf dem Mont Sujet wohl zahlreiche Krokusse und an geschützten Stellen vereinzelte Osterglocken, aber es hatte noch ausgedehnte Schneefelder, in denen manchmal der eine Fuss auf der Oberfläche Halt fand während der andere knietief einsank! Da die Wettervorhersage für das Wallis besser waren, sah ich als Ersatz die Wanderung Turtmann – Ergisch – Eischoll mit den Frühlingsadonisröschen oberhalb Turtmann und den Lichtblumen bei Eischoll vor. Bei der Rekognoszierung am Sonntag sahen die Adonisröschen vom Schneefall vom Samstag noch mitgenommen aus und ab Ergisch blieb noch eine dünne Schneeschicht übrig. Wegen Revisionsarbeiten an der Luftseilbahn nach Raron blieb der Betrieb am Nachmittag während der ganzen Woche eingestellt. So wählte ich schliesslich diese Wanderung aus, die wir in der Seniorenwanderwoche 2011 ab Leuk-Stadt gemacht hatten.
Susten heisst der Ort bei der Station Leuk, wo wir unseren Kaffee mit Gratisgipfeli genossen, bevor wir die Rhone, Rotte auf deutsch, auf der Brücke der ehemaligen Leukerbadbahn überquerten und den steilen Aufstieg nach Leuk-Stadt in Angriff nahmen. Das Bischofsschloss wurde von der Gemeinde an eine Stiftung übergeben, die es von Mario Botta renovieren liess – Glaskuppel – und mit vielfältigen Aktivitäten belebt. Wir konnten auch die älteste Rebe der Schweiz bewundern, 1798 gepflanzt und an der Hausfront hochgezogen gibt sie noch heute Trauben!
Über die Umfahrungsstrasse erreichten wir die erst 1991 gebaute hohe Brücke über die Dalaschlucht als direkte Verbindung nach Varen. Vorher mussten Automobilisten von Leuk entweder durch den Pfynwald über Siders und Salgesch oder Richtung Leukerbad bis Rumeling und das schmale Strässchen nach Varen fahren. Durch die Rebberge erreichten wir Varen mit seiner Kirche, die durch Erdbeben 1946 + 1960 stark beschädigt, 1968 als Vieleck mit 6 Seiten neu gebaut wurde unter Erhaltung des alten Turms. Der Rundweg um die Kirche erlaubt einen schönen Überblick über den Pfynwald. Auf dem Hügel neben der Kirche genossen wir zum Apéritif Fendant mit Traubenkernmehl-Stäckli.
Durch verwinkelte Gässchen erreichten wir über den Pfyfoltruweg (Schmetterlingsweg) die Mengissuone, leider noch ohne Wasser, von der Bahn aus als unterer dunkler Streifen im kahlen Berghang oberhalb Salgesch zu erkennen. Der obere folgt der Varner Suone. Vor dem Abstieg schalteten wir die Mittagspause ein.
Nach der Mittagspause erreichten wir beim Abstieg zur Raspille den Rebweg Salgesch – Siders, welcher die beiden Rebbaumuseen verbindet. Nach der Überquerung der Raspille, der Sprachgrenze zum französischen Teil, folgten wir ein kurzes Stück der Marais-Suone. Am gegenüberliegenden Hang befinden sich Pyramiden, gleich entstanden wie diejenigen von Euseigne im Val d'Anniviers aber nicht so spektakulär. Nachdem wir ausgedehnte Rebberge durchquert hatten, erreichten wir Veyras, wo zahlreiche bekannte Künstler gelebt haben, zB der Dichter Rainer-Maria Rilke von 1921-26.
Bis im 20 Jh. hatten die Bewohner des Val d'Anniviers ihre Winterstandorte in den verschiedenen Dörfer um Siders inkl. Kirchen, Schulen und Rebberge. Transhumance oder remuage wird das Verschieben der Familien in die Bergdörfer genannt. In Muraz waren die Bewohner von Chandolin und St. Luc angesiedelt. Sie besitzen dort noch heute Rebberge, wo die Frühlingsarbeiten mit grossem Zeremoniell (Pfeiffer und Tambouren) ausgeführt werden. Beim Abstieg nach Siders besuchten wir noch den prächtigen, öffentlich zugänglichen Park des Château Mercier, das als Kurszentrum und zu kulturellen Zwecken genutzt wird.
Im Buffet reichte die Zeit zum Nachladen der verschwitzten Flüssigkeit, bis die Heimfahrt auf unterschiedlichen Wegen angetreten wurde.
Reine Wanderzeit: 4h 30'
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Fotos:
Peter Solenthaler, Winterthur
Kurt Rüegg, Winterthur
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Frisch gestärkt nach der Mittagsrast
Château Mercier
Wanderroute
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