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Strättlingen - Thun

Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde / Conthey

Teilnehmer: 2

Datum:
Donnerstag, 24. Mai 2012

Wetter:
schön, Nachmittag Quellwolken

Bericht:
Wanderung

Wanderstrecke:
Amsoldingen – Höfen – Hohlinde – Zwieselberg – Strättligturm – Chanderbrügg – Seepromenade – Schadaupark – Kirche Scherzligen – Bahnhof Thun

reine Wanderzeit: 4h 30'

Bei strahlendem Wetter und sommerlicher Temperatur bestiegen wir in Thun den Bus Richtung Blumenstein, der uns am neuen Fussballstadion vorbei auf die Anhöhe von Amsoldingen führte. Auf der Terrasse des Gasthofs Kreuz genehmigten wir unseren Kaffee, bevor wir uns auf den Weg machten, vorbei an behäbigen Oberländer Häusern und der schmucken Kirche. Den nahen, durch Bäume geschützten Amsoldingersee konnten wir erst sehen, als wir Richtung Höfen an Höhe gewannen.
Der Aufstieg zur Holinde erfolgt zuerst auf der Stockentalseite des Hüglezuges mit dem Blick zum Stockhorn aus der Froschperspektive. Erst "Uf der Burg" (Ruine Jagdburg) öffnet sich der Blick auf das Becken von Thun und Richtung Emmen-, Aare- und Gürbetal. Beim Restaurant Holinde hatten wir den Bergpreis erreicht. Beim Abstieg streiften wir Zwieselberg, bevor wir bei der "alti Schlyffi" den Gütschbach querten.
Dieser folgt dem alten Lauf der Kander, die erst unterhalb Thun in die Aare floss, bevor sie ab 1714 durch den Strättlighügel zum Thunersee umgeleitet wurde. So wurden wohl die häufigen Überschwemmungen im Unterlauf vermieden, aber die Probleme in die Stadt Thun verlagert. Zuerst wurde für den Durchstich ein Graben geplant und begonnen, aus Kostengründen dann aber ein Stollen realisiert und die Natur vollendete das Werk: Die Kander unterhölte den Hügel und brachte ihn zum Einsturz, ebenso eine erste Brücke, deren Lager unterspült wurden. Um die Überschwemmungsgefahr in der Stadt Thun zu verringern, wurde 2009 ein Entlasungsstollen in Betrieb genommen. Weitere Infos zum Kanderdurchstich reutigen.ch und zur komplexen Gewässerregulierung im Kanton Bern Wasserregulierung.

Nach Unterquerung der Autobahn und einem kurzen, steilen Aufstieg zur Gwattegg erreichten wir auf dem Strättlighügel unseren Picnicplatz mit prächtiger Rundumsicht. Nachdem wir uns individuell gestärkt hatten, genossen wir gemeinsam die frischen Erdbeeren aus meinem Garten, es fehlte nur die Nidle (Rahm)!

Bald brachen wir wieder auf erreichten den Strättligturm, ursprünglich die Stammburg der Freiherren von Strättligen. Sie wurde 1332 von den Bernern zerstört und 1699 zum Pulverturm aufgebaut. Heute kann er als Partyraum gemietet werden. 1920 schlossen sich die Einwohnergemeinden Thun und Strättligen (Südquartiere Allmendingen bis Gwatt) zusammen, die Burgergemeinde Strättligen blieb bestehen.

Ein kurzer Abstieg und wir tauchten in den Kanderdurchstich ein, den wir südlich der Eisenbahnbrücke auf einer Passerelle überquerten. Man kann nur staunen, dass vor 300 Jahren gewagt wurde, die riesige Aufgabe anzugehen, den tiefen Graben auszuheben.

Der anschliessende Strandweg nach Thun ist ein Musterbeispiel, wie die gegensätzlichen Interessen von Natur, privaten Seeanstössern und der öffentlichen Nutzung als Naherholungsgebiet unter einen Hut gebracht werden können. Beim alten Fussballstadion und dem Strandbad brachten uns 2 Riesen-LKW in die Aktualität zurück: Sie brachten Material für den Aufbau der Seebühne für das Musical "Titanic". Das Schloss Schadau beim Aareausfluss aus dem See und das Kirchlein Scherzligen waren die letzten Farbtupfer dieser abwechslungsreichen Wanderung, die wir im Biergarten beim Bahnhof gebührend abschlossen.

Der Tourenleiter:
Rolf Vogt Erde

Fotos:
Rolf Vogt Erde

 

 


2012 straettligen
Schloss Schadau am See




2012 straettligen
Amsoldingersee




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