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Gampelen – Erlach - Ins

Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde / Conthey

Teilnehmer: 7
Agnes und Ewald Birri, Erika und Emil Staub,
Anne und Edi Ehrbar

Datum:
Mittwoch 4. Mai 2011

Wetter:
schön

Bericht:
Wanderung

Wanderstrecke:
Gampelen – Jolimont – Erlach – Vinelz - Ins
Höhendifferenz: +378m, -335m
reine Wanderzeit: 4 Std.

Die französischen Ortsnamen der Wanderstrecke (Champion – Cerlier – Fenis – Anet), deuten an, dass wir uns nahe der Sprachgrenze befanden. Beim Treffpunkt in Neuenburg überraschten mich Erika und Migg, da ihr Mail den Weg zu mir nicht gefunden hatte. Dank genügend Umsteigezeit konnten wir uns einen weckenden Kaffee genehmigen, ehe wir in einer "Lötschberger"-Komposition von Stadler-Rail Richtung Gampelen fuhren. Wegen einer leichten Bise vermochte der Sonnenschein die morgentliche Frische noch nicht zu vertreiben.

Nach einer kurzen Asphaltstrecke bis ins schmucke Dorf begann "Die Wanderung durch Geschichte und Gegenwart" über den Jolimont. Der Wald bot uns Windschutz und die Steigung liess den Puls ansteigen. Bei der Gedenkstätte für Bundesrat Karl Scheurer, 1872-1929, genossen wir die Aussicht auf den Rebberg, das grosse Moos, den Mont Vully und kleine Streifen des Neuenburger- und Murtensees. Munteres Vogelgezwitscher begleitete uns bei unserem abwechslungsreichen Aufstieg durch den Wald, der immer wieder durch flachere Abschnitte erleichtert wurde. Dazwischen gab es auch immer wieder ändernde Aussichten, zB auf Tschugg mit der Bethseda-Nervenklinik wo ua Parkinson-Patienten gepflegt werden. Zahlreiche Berner Patrizier besassen im Mittelalter Landsitze in der Umgebung und sollen junge Tschugger zum Schutz vor Wegelagerern angestellt haben woraus der Ausdruck "Tschugger" für Polizist entstanden sein soll.

Auf der Kuppe des Jolimont gibt es einige Zeugen aus der Vergangenheit: Ein Metallturm wurde als Windmessstation für ein geplantes thermisches Kraftwerk erstellt und dann von der Raffinerie in Cressier übernommen. Etliche Bunker wurden vor und während des 1. Weltkrieges erstellt und im 2. ausgebaut. Teufelsburdi heisst eine Ansammlung von mächtigen Findlingen, die der Rhonegletscher aus dem Val de Bagnes hier ablagerte. Sie sind seit 1872 unter Naturschutz gestellt. Der Oeleweiher diente der Oele am Fuss des Hügels seit dem 17. Jh. als Wasserspeicher. Das Jolimontgut auf der Rodungsinsel diente bereits vor der Reformation der Abtei St. Johannsen als Berghof.

Der Wald gab immer wieder den Blick frei auf das Gebiet des Zihlkanals und den Neuenburger Jura und am Ostrand auf den Bielersee mit Heidenweg und St. Petersinsel. Nach kurzem, steilem Abstieg erreichten wir das Schloss und das Städtchen Erlach wo uns im Cabanon du Pêcheurs das Mittagessen erwartete. Jeder konnte à la carte bestellen und flugs wurden wir als Gruppe bedient. Für Einzelgäste wird die bei der Bestellung abgegebene Nummer am Lautsprecher ausgerufen. Selbst Friture-Skeptiker lobten die Qualität der fritierten Fische und die reichlichen Portionen. Auch meine geräucherten Felchenfilets schmeckten hervorragend. Da durfte natürlich ein guter Tropfen Erlacherwein nicht fehlen.

Frisch gestärkt nahmen wir den Weg Richtung Ins in Angriff. Bis Vinelz folgten wir auf einem schmalen Weg dem naturbelassenen Ufer des Bielersees. Der Aufstieg an der prallen Sonne Richtung Dorf und zum Wald am Schaltenrain trieb uns den Schweiss aus den Poren. Von der Ruine Hasenburg, dem Sitz der Herren von Fenis (Vinelz), ist nur eine Informationstafel zu sehen. Cuno von Fenis gründete die Abtei St. Johannsen und wurde Bischof von Lausanne, sein Bruder Burkhart erbaute das Schloss von Erlach und wurde Bischof von Basel.

Einige Zeit genossen wir auf kleinen Pfaden die angenehme Waldluft bevor der Wald den Blick auf das Grosse Moos und die Voralpen frei gab. Leider verhinderte der Dunst den Blick auf die Alpen. Bald erreichten wir das Albert Anker-Dorf Ins. Beim wohl verdienten Abschiedstrunk äusserten die Teilnehmer die Meinung, "les absents ont eu tort"! Sie hatten wohl nicht unrecht, aber eine wunderschöne Wanderung bei herrlichem Frühlingswetter verpasst. Ab Ins Dorf, der ehemaligen Endstation der BTI, genossen wir die abwechslungsreiche Fahrt nach Biel als würdigen Schlusspunkt.

Der Tourenleiter:
Rolf Vogt Erde

Fotos:
Edi Ehrbar St. Gallen
 

 

 


2011 gampelen_erlach
Gampelen, wir kommen


2011 gampelen_erlach
Die fröhliche Wandergruppe hat es geschafft


>>>weitere Bilder



 
           
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