Sicherheit

Gästebuch

LVS- und Lawinenkurs

Tourenleiter:
Werner Huber Herisau
Sepp Ulmann Appenzell  

Teilnehmer: 21

Datum:
Samstag, 19. November 2010

Wetter:
schön und kühl

Bericht:
Aus-, Weiterbildung

Um 10.00 Uhr treffen sich eine weiterbildungswillige Schar EWF-ler beim Avec des Bahnhofs Herisau. Zum Kurs über Sicherheit im Bereich Ski- und Schneeschuhtouren.
Als erstes absolvierten alle einen Theorieteil im Schulungsraum der SOB. Werner vermittelte das Wichtigste anhand einer dreiviertelstündigen Präsentation an die Teilnehmer.
Anschliessend wurde das Material der Sicherheitsausrüstung gezeigt und erklärt. Auch tauchten schon viele Fragen auf, welche im Plenum besprochen wurden und von Sepp und Werner beantwortet werden konnten.

Um 11.30 Uhr schulterten alle ihre Rucksäcke um -wie an einer richtigen Tour- auszurücken.
Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) wurden eingeschaltet und die Kontrolle durchgeführt. Danach marschierten die aufmerksamen Teilnehmer in Richtung Bergweid-Roserwald, wo auf dem Weg rege weiter diskutiert, Hangneigungen geschätzt und das schöne aber kalte Wetter genossen wurde.

Plötzlich tauchte ein virtueller Lawinenkegel auf, indem auch mit Verschütteten gerechnet werden musste, da eine Skispur von rechts ca. 30 m unterhalb des Anrisses in den Lawinenkegel führte. Leider fand man keine weiterführende Spur.
Sepp organisierte sofort die Grobsuche mit 4 Teilnehmer, um den ganzen Kegel auf der ganzen Breite in einem Gang abzusuchen. Alle vier steckten sofort die Lawinensonde zusammen und schalteten die LVS auf suchen. Der Rest der Gruppe musste die Geräte ebenfalls auf suchen umstellen, um die Suche nicht zu stören. Relativ schnell wurde ein Verschütteter angezeigt, die Feinsuche gestaltete sich aber ein bisschen schwierig, da es sich um eine Tiefenverschüttung handelte.
Aber innerhalb von 5 Minuten konnte das Opfer geborgen werden, ein grosses Kompliment an den Suchtrupp!
(Anmerkung der Redaktion: Bäume eignen sich ausgezeichnet für die Simulation von Tiefenverschüttungen, wenn kein Schnee liegt.)
Die Wanderung ging weiter bis zur Waldhütte im Roserwald, wo Michael und Claudia mit den Kindern bereits Feuer gemacht hatten.

Alle waren hungrig und freuten sich, ihren Grilllunch sogleich auf die perfekt vorbereitete Glut zu legen. Es duftete fein von den verschiedenen Grillladen, aber auch des Zahnwasser durfte auf einer richtigen Tour natürlich nicht fehlen. Sogar Gipfelwein kam aus einem Rucksack zum Vorschein, selbstverständlich musste auch diese Flasche nicht ungeöffnet mit nach Hause genommen werden.
Nach dem Essen wurden kleine zweier oder dreier Gruppen gebildet. Einer versteckte sein LVS im Wald unter Laub oder im Geäst, so dass der Gruppenpartner die LVS-Suche praktisch üben konnte.
Ebenfalls war im oberen Teil des Waldes ein Lawinenfeld mit Trassierband abgesteckt. In diesem Feld waren 3 LVS (sprich Verschüttete) aufzuspüren. Jeder einzelne Teilnehmer konnte sich alleine auf die Suche machen, der Erfolg bei den meisten war sehr gut. Ein paar waren aber nach dem Auffinden eines Opfers schon zufrieden und überliessen die anderen Verschütteten ihrem Schicksal.
Dies könnte tödliche Folgen für die Betroffenen haben. Ausserdem konnte der Unterschied zwischen neuen und alten LVS-Geräten erläutert werden. So dass jedem klar wurde, dass man mit einem neuen Gerät als Opfer und als Helfer bervorteilt ist (siehe Feldlinienschema).

Herzlichen Dank für das fleissige Mitmachen!
Ich wünsche allen, dass der Ernstfall nie eintreffen werde, wenn doch seid ihr mit dieser Auffrischung gut vorbereitet.

Der Tourenleiter:
Werner Huber Herisau

Fotos:
Bettina Dietrich Herisau