Gästebuch
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Hochtour Wallis
Tourenleiter:
Beat Frei Herisau
Teilnehmer: 3
Marlies und Ernst Frei, Beat Frei (alle Herisau)
Datum:
Montag-Mittwoch, 10.–12. August 2009
Wetter:
Hüttenaufstieg teilweise Regen, restliche Tage sonnig mit immer besserer Fernsicht in alle Himmelsrichtungen. Nullgradgrenze über 4000m.
Bericht:
Hochtour mittel-schwer
Montag, 10. August 2009
Mit Benützung von Postauto und einer kurzen Luftseilbahn stehen wir auf der imposanten Staumauer von Dixence (2370m). Die Mauer ist etwa gleich hoch wie der Eifelturm. Nach ein paar Tropfen wird es noch einmal sonnig und wir marschieren während rund 1 ¼ Std. dem Stausee entlang. Während des Restaufstiegs zur Cabane des Dix (2928m) regnet es immer stärker. Bei der Ankunft bietet uns der Hüttenwart den Trocknungsraum für die nassen Kleider an.
Die Hütte ist nur zu 1/3 belegt.
Dienstag, 11. August 2009
Bei der Tagwache um 5 Uhr regnet es noch leicht, aber beim Abmarsch um 6 Uhr ist der Himmel nur noch zu ca. 30% bewölkt. In der Dämmerung folgen wir den Markierungen (Steinmänner) zum Col du Cheilon 3237m. Von hier steigen wir in leichter Block-Kletterei in 1 ½ Std am kurzen Seil zum Gletscheranfang auf ca. 3500m.
Der Gletscheraufstieg ist maximal 40 Grad steil. Obwohl Marlies und Ernst zum ersten Mal die Steigeisen benützen, kommen wir gut und sicher vorwärts bis zum Gipfelgrat auf 3781m. Hier werden Pickel und Steigeisen deponiert, denn es führt ein Blockgrat auf den Gipfel. Auf der Nordseite hat es noch etwas Schnee auf den Felsen, die südseitig ausgerichteten Felsen sind aber schon trocken und angenehm warm. Die Schlüsselstelle dürfte etwa im Schwierigkeitsgrad 3a gewesen sein. Obwohl es auf beiden Seiten steil hinunter geht meistern wir diese Passage sicher und stehen um 10.45 Uhr auf dem Mont Blanc de Cheilon (3870m). Die Aussicht Richtung Norden ist verhangen, dafür sind alle Walliser Gipfel mit Mont Blanc gut sichtbar.
Auch den Rückweg über den Gipfelgrat meistern wir wie wenn alle schon mehrere Male solche Situationen geübt hätten. Für den Abstieg benützen wir auf Empfehlung des Hüttenwirts die Winterroute, welche uns an imposanten Gletscherspalten vorbeiführt. Vom Col du Cheilon an folgen wir unserer bekannten morgendlichen Anstiegsroute. Kurz nach 14 Uhr sind wir bereits in die Hütte zurück. Auf der Terasse können wir Kleider trocknen, die Sonne geniessen und dabei unseren Gipfel mit der Aufstiegsroute einsehen. Es kommen sehr viele Leute an und zum Znacht dürfte die Hütte mit knapp 120 Liegeplätzen nahezu ausgebucht gewesen sein. Das Hüttenteam ist aber sehr gut organisiert. Nach dem offerierten Weissweinapéro sind alle hungrigen Mäuler in 1 ¼ Std. verpflegt.
Mittwoch, 12. August 2009
Auch dieses Mal essen wir um 5 Uhr. Trotz vieler Gipfelaspiranten marschieren wir erneut um 6 Uhr los. Es ist wolkenlos und mit 6 Grad recht warm.
Weil wir am Vortag schon mehrfach Steigeisen-Montage und Anseilen geübt haben, sind wir plötzlich die vordersten und erreichen nach einem angenehmen Aufstieg den Gipfel La Luette 3548m. Dieser Gipfel wird zu Recht empfohlen. Wir haben eine optimale Fernsicht in alle Richtungen und natürlich auch wieder direkte Einsicht in unseren gestrigen Gipfel. Um 10 Uhr sind wir schon wieder in der Hütte zurück. Zuerst ein kurze Verpflegung und danach packen wir den Rucksack von neuem mit allen deponierten Gegenständen. Die folgende Gletscherpassage zum Pas de Chèvres ist im Geröll dank guter Markierung gut zu finden. Zwei lange Eisenleitern führen uns zum (Geissen)-Pass auf 2855m. Oben blicken wir noch einmal zurück ins Tourengebiet der Cabane des Dix mit unseren beiden Gipfeln. Mit jedem „vernichteten“ Höhenmeter Richtung Arolla wird es immer wärmer und bei der Post können wir vor der Postauto-Abfahrt noch im Restaurant auf drei gelungene Tage anstossen. Ein überfülltes Postauto bringt uns via Sion zurück in die Zivilisation.
Dank Wetterglück hatten wir drei sehr schöne Bergtage erlebt. Diese Gipfel imponieren beide mit einer ausgezeichneten Fernsicht. Ein Kompliment an Ernst und Marlies, welche auf ihrer ersten Hochtour alle Schwierigkeiten sicher wie Routiniers bewältigt haben.
Der Tourenleiter:
Beat Frei Herisau
Fotos:
Beat Frei Herisau
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Ernst im Aufstieg

Cabanne des Dix

Mont Blanc de Cheilon 3870müM

Auf- und Abstiegsroute

Mont Blanc

Wildhorn

Lämmerenhütte

La Luette

Mont Collon |
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