Wandertage Eggiwil (Aemmital)

Tourenleiter:
Ernst Egli St. Gallen

Teilnehmer: 21

Datum:
Montag-Freitag, 28. April – 2. Mai 2008

Wetter:
schön - Regen (Wetterglück)

Bericht:

Montag, 28. April
Pünktlich um 10.11 Uhr fuhr unser Zug in St. Gallen ab und ohne Zwischenfälle erreichten wir Zürich. Gut gelaunt warteten wir im Zug auf die Weiterfahrt nach Bern. Aber ohalätz, Lokdefekt. Wir mussten mit unserem Gepäck in den nebenanstehenden Zug umsteigen, der eine halbe Stunde später nach Bern fuhr. Sofort ging es weiter nach Signau aber hier mussten wir dann eine halbe Stunde warten bis uns der Bus nach Eggiwil brachte. Der Hotelbus stand bereit und beförderte das Gepäck ins Hotel Hirschen. Mit einer Stunde Verspätung bezogen wir unsere Zimmer und machten uns anschliessend sofort bereit zu unserer Einlauftour. Bald begann es zu regnen als wir hinaufstiegen zum berühmtesten Emmentaler Bauernhof: dem Sahlenweidli. Dieses, aus den beiden Fernsehsendungen bekannte Haus, ist zwar nicht besonders hübsch, dafür umso populärer.

Über Farneren erreichten wir, immer noch bei Regen, nach einer totalen Marschzeit von 2 ½ Stunden das Hotel Bären in Röthenbach. Der Bus brachte uns dann nach Eggiwil zurück. Vor dem Nachtessen offerierte uns der Wirt, Herr Liechti, einen Apéro und erzählte uns allerlei Wissenswertes über die Gemeinde Eggiwil.

Dienstag, 29. April
Da sich Gertrud Schläpfer nach einer Krankheit noch nicht ganz erholt hatte, zog sie es vor, wieder nach Hause zu reisen. Wir 20 Wanderer zogen nach dem reichhaltigen Frühstücks-Buffet um 9.30 Uhr los, um den Rämisgummenhoger zu besteigen. Die Regenwolken hatten sich verzogen und es herrschte den ganzen Tag bewölktes, trockenes Wetter. Über den Steinboden erreichten wir um die Mittagszeit den 1300m hohen Aussichtspunkt. Der Hohgant und die Schrattenfluh grüssen hinüber und das hügelige Emmental lag zu unseren Füssen. Im Berggasthaus Blapbach genossen wir die feinen Nussgipfel und wanderten anschliessend weiter über den Girsgrat hinunter nach Eggiwil. Totale Wanderzeit 4½ Stunden. Nach dem feinen Nachtessen orientierte uns Walter Schmid über die für nächstes Jahr geplante Wanderwoche in der Cinque Terre.

Mittwoch. 30. April
Da der Wetterbericht für den Nachmittag wieder Regen angesagt hatte, wanderten wir bereits um 8.30 Uhr los hinauf zum Chuderhüsi. Über den aussichtsreichen Rücken des Churzenberg erreichten wir um die Mittagszeit einen herrlichen Rastplatz. Und nur ein paar Schritte weiter lud das Berggasthaus Ringgis zur Einkehr ein. Diese Selbstbedienungsbeiz mit seinem originellen Wirt hat 365 Tage offen im Jahr. Beim Café fertig wurde mit dem Prozentigen nicht gespart und beim zahlen hat der gemütliche Mann grosszügig abgerundet und ist trotzdem auf seine Rechnung gekommen. Über Aebersold – Güggel marschierten wir, die letzte Stunde mit offenem Schirm, in Oberdiessbach ein. Im Hotel Löwen erholten wir uns von dieser 5½-stündigen Wanderung. Über Konolfingen – Signau fuhren wir zurück nach Eggiwil. Nach dem Nachtessen an dem auch meine Tochter mit dem Gatten und Sarah von Signau teilnahmen, überraschte uns noch eine zweimännige Ländermusik. Ihre lüpfigen Melodien animierten uns noch das Tanzbein zu schwingen.

Auffahrt, 1. Mai
Abmarsch zu unserer heutigen Tour war um 9 Uhr. Und genau fünf Minuten vorher hörte es auf zu regnen. Heute stand der höchste Punkt im Emmental, der Wachthubel (1414m), auf dem Programm. Der zum Teil recht steile Aufstieg über Mittlerberg – Rossboden zum Gipfel dauerte 3 Stunden. Wie schon beim Rämisgummen konnten wir hunderttausende von weissen und blauen Krokusse bewundern. Die Mühen des Aufstiegs wurden belohnt mit einer herrlichen Aussicht. Wie von Geisterhand zauberte Edi Ehrbar eine Flasche „Appenzeller“ mit Gläschen aus dem Rucksack, sodass wir auf die erfolgreiche Besteigung anstossen konnten. Der zweistündige Abstieg über Hürlisegg brachte uns wieder zurück zu unserem Hotel. Auf der Terrasse genossen wir die Sonnenstrahlen bei einem kühlen Bier. Das Nachtessen gestaltete sich heute besonders üppig: Bernerplatte und zum Dessert Meringues! Wie jeden Abend kam auch heute wieder eine Jasspartie zustande bei der es mehr um die Ehre als um Geld ging.

Freitag, 2. Mai
Nach 7 Uhr erledigten wir noch das Finanzielle mit dem Chef und um 8 Uhr nach dem Frühstück holte mein Schwiegersohn mit dem Auto das Gepäck von denjenigen ab, die noch eine letzte Wanderung unternehmen wollten und brachte die Koffer nach Signau. Sechs Teilnehmer zogen es vor, direkt nach Hause zu fahren. 14 EWF-lerinnen und EWF-ler fuhren um 8.32 Uhr mit dem Bus nach Röthenbach. Die Wanderung führte uns zuerst zum Kirchlein Würzbrunnen, das im Film „Ueli der Knecht“, eine Rolle spielt. Der Weiterweg brachte uns hinauf zum Chapf. Zum letzten Mal in dieser Woche liessen wir unsere Blicke hinüber zu den Eisriesen des Berner Oberlandes schweifen. Der Abstieg über die Höhi nach Signau eröffnete uns wieder andere Perspektiven ins Emmental. Nach einem Abschiedstrunk im „Bahnhöfli“ und dem in Empfangnehmen des Gepäcks fuhren wir wieder via Bern zurück in die Ostschweiz.

Mit viel Wetterglück genossen wir die eindrücklichen Tage in einer für viele unbekannten Gegend. Das Emmental wurde mit dem Appenzellerland verglichen, nur ist hier alles weitläufiger und die Hügel noch steiler. Besonders die behäbigen Bernerhäuser bis zuhinterst in den Gräben und auf den Knubeln beeindruckten. Das Hotel Hirschen überzeugte mit schönen, komfortablen Zimmern und sehr gutem und reichlichem Essen.
Alles in allem: Eine gelungene Woche, ohne Unfälle, mit lauter aufgestellten, netten und liebenswerten Wanderkolleginnen und -kollegen.
Eine tolle Woche!

Der Tourenleiter:
Ernst Egli St. Gallen

Fotos:
Edi Ehrbar St. Gallen (Sahlenweidli)
Rolf Allenspach St. Gallen (Emmental)