Gästebuch

Silvretta (statt Basodino)

Tourenleiter:
Beat Frei Herisau

Teilnehmer: 7
Sepp Ulmann und Manuel Siegl Appenzell,
Walter Schmid Nesslau, Robert Schnurrenberger und Cornelius Meyerhoff Wila,
Werner Huber und Beat Frei Herisau

Datum:
Donnerstag-Samstag, 10.- 12. April 2008

Wetter:
Zuerst föhnig schön, nachher Nebel und zum Schluss auch Schneefall.

Bericht:
Skitour (mittel)

Im Osten Föhn, im Süden intensive Niederschläge und auch Richtung Westen unbeständig. Nicht gerade ideales Tourenwetter. Weil sich vorgängig über 10 Personen interessierten, versuchte ich im Silvretta-Gebiet von den Föhnaufhellungen zu profitieren.

Interessante und abwechslungsreiche Anreise über Bludenz – Schruns nach Partenen. Von da gelangt man im Winter mit einer Luftseilbahn auf ca. 1700m. Die Strasse zur Bielerhöhe kann nur mit dem „Tunnelbus“ erreicht werden. In mehreren Tunnels (max. 1 km Länge) werden die Lawinenhänge unterfahren.

Auf der Bielerhöhe (2037m) starten wir bei schönstem, warmen Föhnwetter durchs Bieltal zum Rauhen Kopf. Erst im Schlussteil spüren wir die Föhnwinde im Gipfelbereich. Der Fussaufstieg ist ohne Steigeisen nicht verantwortbar, darum drehen wir 50m unter dem Gipfel um. Die anschliessende Abfahrt zur Wiesbadnerhütte hat alle möglichen Schneearten. Eine sehr grosse, aber bestens gut organsierte Wiesbadnerhütte bietet uns eine gemütliche Unterkunft. Zuerst föhnig schön, nachher Nebel und zum Schlussauch Schneefall. Zuerst föhnig schön, nachher Nebel und zum Schlussauch Schneefall.
Am andern Morgen ist der Föhn immer noch aktiv. Wir starten Richtung Piz Buin. Je näher wir dem Ziel kommen, umso schlechter wird das Wetter, die Störung drückt von Süden herüber. Trotzdem brechen wir vom Skidepot mit den Steigeisen zum Gipfel auf. Wer vom EWF genügend Geduld zum anstehen an der Schlüsselstelle aufbrachte, erreichte auch den Gipfel des Piz Buin. Nur konnte niemand wie von Werner gewünscht seine Sonnencreme dort nachfüllen. Zurück im Skidepot begann es immer wieder zu schneien und die Sicht war gleich null. Somit war klar, dass wir aufs Silvrettahorn verzichten mussten. Den Uebergang durch die Fourcla dal Cunfin fanden wir trotzdem, unter Mithilfe von Karten- und GPS-Studium.
Wegen der immer noch hohen Temperaturen war der Schnee recht feucht. Unter diesen Voraussetzungen ging es nicht mehr darum möglichst schöne Spuren zu zeichnen, sondern sicher die Silvrettahütte zu erreichen, wo wir dann kurz vor 15.00 Uhr auch eintrafen. Drei Teilnehmer wollten wegen der drohenden Schlechtwetterfront noch am gleichen Tag nach Klosters und heimreisen. Das Hüttenpersonal wurde mit einem grosszügigen Trinkgeld „bestochen“.

Die restlichen Teilnehmer übernachteten in der schwach belegten Hütte. In der Nacht war dann wie angesagt, Föhnende.
Am andern Morgen hatte es ca. 20 cm Pulverschnee um die Hütte und dicken Nebel. Somit war klar, dass auch die restlichen vier Teilnehmer nur noch direkt nach Klosters gelangen mussten. Zum Glück ist die Talabfahrt durch Galtürtäli mit Stangen sehr gut markiert. Wir tasteten uns so entlang der 15 Stangen. Jeweils bei jedem Fixpunkt wurden die aufgeschriebenen Azimutgrade eingestellt und so meist im Stemmbogen die nächste Markierung angefahren. Kurz vor der Alp Sardasca hatten wir wieder etwas Sicht. Wir spurten durch die lange Sardasca-Alp. Mit einem Kleinbus erreichten wir von der Alp Pardenn aus den Bahnhof Klosters.

Auch wenn wir alle Wettervarianten hatten, haben wir noch das bestmögliche Skitourenziel erreicht. Witterungsbedingt war es dann auf dem Heimweg für alle noch ein kurzzeitiger Orientierungskurs in Sachen Kompass-Arbeit.
>>> Höhenprofil 10.4.
>>> Höhenprofil 11.4.
>>> Höhenprofil Abstieg
>>> Kartenausschnitt 120`000
>>> Route 120`000

Bilder:
Sepp Ulmann Appenzell
Werner Huber Herisau