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Exkursion Steinbruch Lochezen

Tourenleiter: Werner Nef Rorschacherberg

Führer Steinbruch: Ernst Burgdorfer Walenstadt

Teilnehmer: 21+1 Gast

Datum: Samstag 19. November 2005

Wetter: schön

Weil die Züge etwas ungünstig für unser Vorhaben eintrafen, besammelten wir uns um 10.30 Uhr auf dem Bahnhof Walenstadt. Um die Zeit zu nutzen, unternahmen wir einen Spaziergang durch das alte Städtchen und entdeckten dabei manch sehenswertes und unbekanntes, wie den Stadtbungert, eine Wiese innerhalb der ehemaligen Stadtmauer, wo bei einer Belagerung im Mittelalter Kühe, Schweine und Hühner als Nahrungslieferanten gehalten werden konnten. Pünktlich trafen wir beim Hotel Seehof um 11.30 Uhr ein, wo wir uns bei einem vorzüglichen Mittagessen für den Nachmittag stärkten.

Um 13.30 Uhr erwartete uns der Führer, Ernst Burgdorfer zur Besichtigung des Steinbruches Lochezen. Ein Fussmarsch dem Walensee entlang brachte uns zur ehemaligen Verladeanlage, wo das Gestein auf Schiffe verfrachtet und über den See nach Unterterzen gebracht wurde. Nachdem jeder einen Helm gefasst hatte, fuhren die „7 Bequemen“ mit dem Schrägaufzug zu den Stollen hinauf, die „Tapferen“ bewältigten die rund 150 Höhenmeter steil bergan zu Fuss. Oben angekommen besichtigen wir zuerst die Steinschlagnetz-Testanlage der Firma Fatzer in Zusammenarbeit mit der ETH, dem BUVAL und anderen Institutionen. Dann wurde es Dunkel, denn wir stiegen zu einem grossen Steinbrecher im Berg drinnen ab. Interessant wurde es, als wir die Abbaustollen durchwanderten und die grossen Kavernen bestaunten, die aus dem Berg gesprengt wurden, um das mörtelhaltige Kalkgestein zu gewinnen, das für einen hervorragenden Zement notwendig ist.
Besonders beeindruckend ist, wie alles im Berginnern ist, aber durch geschickte Seitenstollen immer mit Tageslicht durchflutet wird. Wir sahen alte Kompressoranlagen, Stollenbahnen und unter anderem auch die Reste der ehemaligen Kantine, wo das Kamin noch an einer Felswand entlang kriecht. Sogar die Fundamente eines Militärspitals, das im zweiten Weltkrieg hier oben in einer alten Kaverne mit Baracken eingerichtet wurde, sind noch vorhanden. Immer wieder hörte man Ausrufe erstaunte EWFler. Man spürte förmlich die Begeisterung und Verwunderung, welche die unerwarteten Abbaustellen und riesen Löcher bei uns hervor rief. Wenn man von der gegenüber liegenden Seeseite zum Steinbruch hinauf schaut, würde man nie erwarten, dass der Berg hier oben ausgehöhlt wie ein Käse und für industrielle Zwecke derart ausgebeutet wurde. Das Ausbruchmaterial wurde durch das natürliche Gefälle zum See hinunter geschüttet, wo es aufgefangen und in einer Siloanlage für den Schifftransport aufbereitet wurde.

Weit unten, aber immer noch hoch über dem Walensee verliessen wir das Stollenlabyrint und wanderten den Wald hinunter zum Ausgangsort unserer Exkursion. Wegen der doch etwas kalten Brise im Tal unten, marschierten wir zügig zum Bahnhof, wo es gerade noch für einen wärmenden Trunk reichte. Ein sehr erlebnis- und lehrreicher Tag fand so einen würdigen Abschluss.

Der Tourenleiter: Werner Nef

Photos: Werner Nef Rorschacherberg

 

  Schrägaufzug
Fahrt mit Schrägaufzug


Abbaustollen
bergab in den Abbaustollen


alte Installationen
Besichtigung der alten Installationen


Steinschlagnetze
Test Steinschlagnetze


 
           
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