Rund um den Napf mit dem E Bike
Tourenleiter:
Ueli Stalder, Krattigen
Teilnehmende: 8
Datum:
15.-18. Mai 2022
Wetter:
Mehrheitlich schön, ideal zum Velofahren
Bericht:
E-Bike
Treffpunkt ist das Städtchen Willisau im Luzerner Hinterland. Willisau ist wohl jedem bekannt durch die Willisauerringli.
1. Tag:
Nach Kaffee und Gipfel starten wir zu unseren 4 tägigen Tour rund um den Napf. Den roten Wegweisern mit der Nummer 399 folgend fahren wir durch die schmucke Altstadt Willisau. Nach ca 2 Kilometern zweigen wir rechts ab. Jetzt beginnt unsere Fahrt über Eggen und Gräben. Dank Unterstützung wird die Tour so zum Genuss. Unterhalb Chüechnubel verlassen wir die Route 399 und machen einen Abstecher zum Ahorn, wo wir zur Mittagszeit eintreffen. In beiden Restaurants sind die Plätze rar. Wir entschliessen uns zur Weiterfahrt. Noch ehe wir starten, stürzt Röbi buchstäblich aus dem Stillstand. Er stürzt so unglücklich, dass er dabei die linke Hand verletzt. An eine Weiterfahrt ist nicht mehr zu denken. Der Verdacht, dass das Handgelenk gebrochen ist, wurde dann im Spital bestätigt. So müssen wir uns schweren Herzens von Röbi und Kati verabschieden.
Unsere Fahrt geht weiter über Eriswil - Wyssachen zum Restaurant Oberwlald wo wir im Gartenrestaurant einen gemütlichen Halt machen.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir Bärhegechnübeli. Das ist der Ort, wo in der bekannten Novelle von Jeremias Gotthelff «Die schwarze Spinne» die Burg des Ritters von Stoffeln stand. Noch heute ist auf der Landkarte eine Erdburg eingezeichnet. Über den Höhenzug Schonegg erreichen wir unseren ersten Etappenort Sumiswald. Unterkunft ist das Hotel Bären. Hier steht der bekannte runde Tisch aus der Schwarzen Spinne.
Jeremias Gotthelf beschreibt den Tisch wie folgt:
«Als in der Kirche und auf dem Kirchhof viele Tränen geflossen, viele Gebete geschehen waren, gingen alle aus der ganzen Talschaft welche zur Begräbnis gekommen waren - und gekommen waren alle, die ihrer Glieder mächtig waren - zum üblichen Imbiss ins Wirtshaus. Da geschah es nun, dass wie üblich Weiber und Kinder an einem eigenen Tische saßen, die sämtliche erwachsene Mannschaft aber Platz hatte an dem berühmten Scheibentische, der jetzt noch im Bären Sumiswald zu sehen ist. Er ward aufbewahret zum Andenken, dass einst nur noch zwei Dutzend Männer waren, wo jetzt an zwei Tausende wohnen, zum Andenken, dass auch das Leben der Zweitausende in der Hand dessen stehe, der die zwei Dutzend gerettet hat.»
2. Tag:
Vorbei am Schloss Trachselwald wo einst der Bauernfüher Niklaus Leuenberger im Kerker war, geht’s über Steinweid hinauf zur Lüderenalp. Die Lüdernalp ist bekannt durch die Lüderenchilbi. Die findet jeweils am zweiten Augustsonntag statt. Der letzte Besucher nimmt auf dem Heimweg den Herbst mit ins Tal. Das Hotel Lüderenalp macht uns einen zwiespältigen Eindruck. In der Gartenwirtschaft löschen wir den Durst, bevor es in flotter Fahrt in den Gohlgraben runter geht. Über die Route 777 erreichen wir Langnau. Unsere Fahrt geht weiter über Hüpfenboden – Blapbach. Kurz vor Blapbach setzt schwacher Regen ein. Bei einem Stall finden wir Unterstand. Nach ca 20 Minuten ist der Regen vorbei und wir setzen unsere Fahrt fort. Das Restaurant Blapbach hat heute Wirtesonntag. So folgen wir den Wegweisern zum Restaurant Erika hinter der Alp Rämisgummen. In der kleinen Alpwirtschaft kehren wir ein, bevor es in rassiger Fahrt hinunter geht nach Trubschachen direkt zum Fabrikladen der Biskuitfabrik Kambly. Hier darf nach Herzenslust genascht werden. Wir sind noch nicht am Ziel. So machen wir uns wohl genährt Richtung Trub auf. Unsere Unterkunft ist der Landgasthof Löwen. Der Löwen Trub ist ein Dorfrestaurant wie aus alten Zeiten. Hier trifft man sich noch am Stammtisch. Der Jodlerchor kommt nach der Probe vorbei zu einem Schlusstrunk. Dabei wird noch mal angestimmt. So haben unser Alt - Präsident Walter und Ruth noch die Gelegenheit zum mitsingen. Irrtum vorbehalten Walter bereits im Pyjama.
3. Tag:
Heute verlassen wir das Emmental und wechseln ins Entlebuch. Das Entlebuch gehört zum Kanton Luzern. Die Dörfer sind geprägt durch die mächtigen Kirchen. Nachdem alle ihre sieben Sachen auf dem Rücken haben, geht unsere Fahrt über Risisegg -Turner. Mit 1215 Meter über Meer der höchste Punkt der Tour. In steiler Abfahrt erreichen wir Escholzmatt. Auf der Terrasse des Gasthof Löwen machen wir Halt. Ausgangs Escholzmatt verlassen wir die Hauptstrasse links, froh dem Verkehr den Rücken zu kehren. Hoch über dem Talboden gehts Richtung Schüpferegg. Bei der Kapelle St Joseph oberhalb Schüpfheim machen wir Mittag. Auf der Schüpferegg haben wir einen prächtigen Einblick in den Graben der Gosse Fontanne mit den mächtigen Nagelfluhfelsen. Unsere Fahrt geht weiter Richtung Doppelschwand, wo sich die Landschaft wieder öffnet. In Doppelschwand ist heute Wirtesonntag. So setzen wir unsere Fahrt fort Richtung Romoos unserem Tageszeil. Unsere Unterkunft ist das Hotel Kreuz. Das Hotel Kreuz ist ein Bau aus den Anfängen des Tourismus um 1900. Ein Haus mit bewegter Geschichte. Ein Haus mit Charakter. Die Böden der Zimmer etwas schief, die Gaststube mit verschieden Malereien. Die Küche ausgezeichnet, das Personal freundlich.
4. Tag:
Wir verlassen das Köhlerdorf Romoos bergauf Richtung Holzwägen. Holzwägen hat eine kleine Kapelle und ein Bauernrestaurant. Wir machen einen kurzen Halt. In der Ferne können wir sogar den Säntis ausmachen. Nun beginnt die Abfahrt über klein Susten hinunter ins Tal der Kleinen Fotanne. Das Tal der Kleinen Fontanne ist beidseitig durch steile Nagelfluhfelsen begrenzt. Oft ist nur Platz für Strasse und Fluss. Flurnamen wie Löchli, Wolf, oder Fuchsloch verraten etwas über die enge des Tales. Im Fuchsloch verlassen wir das Tal. Steil geht’s bergauf Richtung Menzberg. Dabei werden einige Watt Energie aus den Akkus verbraucht. Menzberg ist das höchst gelegene Dorf im Kanton Luzern. Im Kurhaus stillen wir unseren Durst und stibitzen ein paar Watt aus der Steckdose für den Schlussspurt. Die Route führt hinunter zur Änziwigger und über Lutermattegg nach Hergiswil bei Willisau. Ein letzter Anstieg auf die Mörisegg führt uns zurück nach Willisau unserem Ziel. In der Altstadt gönnen wir uns eine Glace. Dabei erhalten wir noch eine Crash Kurs wie das Willisauerringli richtig gegessen wird. Das geht so: Das Ringli in die hohle Handfläche legen, und mit dem Ellbogen des anderen Arms draufschlagen. Aus den Ringli gibt es drei, vier Stückli die man im Mund vergehen lässt. Punkt.
Nach dem Studium der Fahrpläne mit verschiedenen guten Tipps verabschieden wir uns am Bahnhof. Wir dürfen auf eine gute Tour zurückschauen abseits der grossen Touristenströme. An dieser Stelle wünschen wir Röbi gute Genesung.
Der Tourenleiter:
Ueli Stalder, Krattigen
Fotos:
Maja Walser
Walter Schmid, Nesslau |
Herzschlaufe Napf 399 - Start in Willisau
Walter
Etappenziel Romoos
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