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Wanderung Thun – Allmendingen

Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde

Teilnehmende: 8

Datum:
Mittwoch, 19. Mai 2021

Wetter:
Zeitweise leichter Regen

Bericht:
Wanderung T1

Wanderroute:
Bahnhof – Schloss – Schadau. – Uferweg – Einigen-Kanderbrügg – Strättligsteg – Strättligturm – Glütschbachtal – Allmendingen
pdf Wanderkarte

Die im Internetfahrplan angekündigten Verspätungen wegen Bauarbeiten in Sitten trafen nicht ein, doch als ich verspätet mein Handy einschaltete, erfuhr ich von Edi, dass in Zürich der Anschluss aus St. Gallen nicht abgewartet wurde und sie deshalb 30 Minuten später in Thun eintreffen würden. Da sie auf den Startkaffee verzichteten, hatte dies keinen Einfluss auf den Zeitplan.

Nach einem kurzen Spaziergang durch das malerische Stadtzentrum erreichten wir auf der Westseite beim Berntor die Reste der Stadtmauern und das Denkmal des Fulehung: Bei der Schlacht von Murten hatten die Thuner den Hofnarren des Herzogs von Burgund gefangen genommen und dann durch die Stadt gejagt. Dieser Brauch wird noch heute beim Ausschiesset gefeiert. Beim Aufstieg zum Schloss bestaunten wir die gepflegten Gärten hinter der Hausreihe der Oberen Hauptgasse und genossen die sich weitende Aussicht. 2006 beschloss die Stadt Thun, dem Kanton Bern das Schloss abzukaufen, umfassend zu renovieren und im Schlosshügel ein Parkhaus einzurichten mit einem Lift zum Schlossvorplatz. Nach einem Abstecher zur Stadtkirche stiegen wir über eine lange Treppe zur Stadt hinunter, die einen wohl einmaligen zweistufigen Schachtdeckel aufweist. Wir verliessen die Altstadt der Aare entlang, überquerten diese über eine Fussgängerbrücke und anschliessend den Seitenarm über die Obere Schleuse. Die ferngesteuerten Schleusen sind ein wichtiger Bestandteil der komplexen Wasserbewirtschaftung des Mittellandes mit dem Ziel, die in einem Konkordat limitierte Abflussmenge der Aare bei Murgenthal einzuhalten um Überschwemmungen im Aargau zu verhindern.

Auf dem Weg zur historischen Scherzligkirche querten wir die Umladestation für Bahnschotter von den Lastkähnen des Steinbruchs bei Merligen auf Eisenbahnwagen, in deren Bereich der erste Thuner Bahnhof lag. Beim grossen Park des Schlosses Schadau (Hotel, Restaurant, Wocher Rund-Panorama in einem Nebengebäude) erreichten wir den See, leider ohne Aussicht auf die Berner Alpen. Anschliessend muss der Wanderweg den Villen mit Seeanstoss ausweichen. Im Bereich BLS-Schiffswerft, Strandbad und der Sportanlagen mit dem Lachenstadion erreichten wir wieder das Ufer und über einen Steg eine kleine Insel mit einem gedeckten Picknickplatz, der uns ein Covid konformes Essen erlaubte.

Frisch gestärkt setzten wir unsere Wanderung auf dem Uferweg fort, zeitweise über Quartiersträsschen aber auch durch aufwändig renaturierte Uferabschnitte, die sich Freizeitaktivitäten, Bootsbesitzende, Pflanzen und Tiere teilen müssen. Nach dem Gwattlischemoos, einer grossen Schilffläche, erreichten wir bei Einigen die Kander mit deren künstlichen, tief eingeschnittenen Durchstich:

Zu Beginn des 18. Jh. sollte die Kander in den Thunersee umgeleitet werden, statt unterhalb Thun in die Aare zu münden. Im Tagbau begonnen und wegen des 2. Villmergerkrieges unterbrochen, wurden die Arbeiten als Stollenbau fortgesetzt. Nach der Inbetriebnahme setzte die Natur die Arbeit fort. Wegen der grossen Höhendifferenz grub sich der Fluss immer tiefer ins lockere Moränengestein bis die ganze Decke einbrach. Die Erosion setzte sich immer weiter flussaufwärts fort. Mit der Umleitung wurden wohl die Überschwemmungsprobleme unterhalb Thun gelöst aber in die Stadt hinein verschoben, so dass die Abflussräume und –steuerungen (Schleusen) immer wieder verbessert werden mussten, zuletzt Anfang dieses Jahrhunderts mit dem Bau des Hochwasserstollens ab dem Ende des Schifffahrtskanals beim Bahnhof.

Oberhalb der Eisenbahnbücke querten wir den Kanderdurchstich über den Strättligsteg und stiegen dann zum Strättligturm auf, wo wir uns nicht lange aufhielten, da sich Regenwolken bedrohlich näherten. Dann folgte der Abstieg ins Tal des Glütschbachs, der als Ersatz der Kander seinerseits umgeleitet wurde, ein interessantes Wanderparadies trotz der nahen Autobahn. Auf dem letzten Abschnitt nach Allmendingen folgten wir einem kleinen Wasserkanal, der in den letzten Jahren renaturiert wurde.

Mit dem STI-Bus fuhren wir zum Bahnhof, wo wir vor der Weiterfahrt beim wohlverdienten Schlussgetränk auf eine abwechslungsreiche Wanderung zurückblicken konnten, die vom zeitweise leichten Regen kaum gestört wurde.

Statistik:
4h 10', +/-200m (SchweizMobil)

Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde

Fotos:
Niklaus Büchler, Schaffhausen
Kurt Rüegg Winterthur


Fulehung, historische Figur in Thun


Obere Aareschleuse noch ohne Geranienschmuck


Bei dem Wetter der perfekte Picknickplatz


Kanderdurchstich vom Strättligsteg aus

         
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