Skitouren im Diemtigtal
Tourenleiter:
Ueli Stalder, Krattigen
Teilnehmer: 14
Datum:
27.-29. Januar 2019
Wetter:
Winterwetter mit all seinen Facetten und besser als prognostiziert
Bericht:
Skitour WS
Nach Ankunft der verschiedenen fahrbaren Untersätze und einem Kaffeehalt im Bahnhof Buffet Spiez begab sich die ganze Schar ins Zielgebiet, sprich ins Skitouren-Eldorado Diemtigtal.
Ganz nach dem Motto "Zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit" (oder so ähnlich) starteten wir etwas nach 1100 h im Meniggrund, 1345 m zu unserer Einlaufskitour auf den Stand. Bei wechselhaftem Wetter - mal Schneegestöber und zum gluschtig machen mal ein mit blauen Fetzen gesprenkelter bedeckter Himmel - folgten wir mehr oder weniger der Strasse Richtung Seebergsee. Auf 1553 m, in Hindermenige, zweigten wir zum Tourenziel ab, dessen letzte Meter uns wegen des böigen Windes und dichten Schneegestöbers einiges abverlangten. Nach ca. 2 h standen wir ziemlich zerzaust auf dem Stand, 1939 m. Von einer Gipfelrast mit Wurst brätlen war bei diesen Verhältnissen natürlich keine Rede. Aber wenn (B)Engel reisen… Bis alle in den Startlöchern standen, wurde die Sicht besser und die Sonne kam zum Vorschein.
Die Abfahrt im frischen, knietiefen Kanadapulver liess keine Wünsche mehr offen. Wer hätte das gedacht? Leider war der Genuss viel zu schnell vorbei und wir wieder bei den Autos. Bevor wir unsere Unterkunft im Staldenmaad (Clubhütte des SAC Kirchberg) bezogen, liessen wir die gelungene Einlaufskitour im Restaurant Spillgerten in der Grimmialp Revue passieren.
In der Hütte profitierten wir von Uelis immensen Erfahrungen als Hüttenwart. Nach einem Apéro (Flammkuchen) verwöhnte er uns mit einem feinen Fondue mit Beilagen und später der bekannten Ingwercreme.
Am nächsten Tag erwartete uns eine tief verschneite Winterlandschaft. Nach dem Zmorgen und Autos ausbuddeln fuhren wir erneut in den Meniggrund. Diesmal starteten wir vom Parkplatz auf der Bodenallmi, 1258 m. Zu unserem Glück hatte schon jemand eine frische Spur im knietiefen Neuschnee angelegt… Dem Gründlisgraben entlang ging's zur Sennhütte auf 1593 m, wo wir eine kurze Pause einlegten, und weiter über Menigwald dem Meniggrat entgegen. Nach ca. 2¼ h erreichten wir den höchsten Punkt auf 1949 m. Auch an diesem Tag lud das Wetter nicht zu einer Gipfelrast ein. Aber … während wir uns für die Abfahrt bereit machten, besserte sich die Sicht zusehends und die Sonne "glüsselte" (guckte) scheu hinter den Wolken hervor.
Die Abfahrt im federleichten Pulver und in den unverfahrenen Hängen war dann einfach traumhaft! Wie am Vortag waren wir leider viel zu schnell unten… Die tolle Abfahrt wurde dafür umso länger bei feinen Suppen und Riesennussgipfeln im Restaurant Eggli in der Grimmialp gefeiert.
Anschliessend wurde in der Unterkunft lautstark ein Schieber zu sechst gespielt. Dabei glühten nicht nur die Jasskarten… Bei Kati meldete sich zusehends der Hunger, was sie zur Aussage bewegte "itz git's no e Match u när sy mier duss" - was auch prompt eintrat.
Unser Appetit wurde mit "chüschtigen" Knoblauchbrötchen und Sbrinzwürfeln angeregt und mit feinen Spaghetti bolognese und einem Tiramisù gestillt.
Der letzte Tag kündigte sich mit federleichtem Neuschnee und Sonnenschein verheissungsvoll an und entwickelte sich zu einem Prachtstag.
Nachdem wir die Hütte sauber geputzt verlassen hatten, fuhren wir zum dritten Mal in den Meniggrund. Diesmal parkierten wir die Autos auf dem frisch geräumten Parkplatz vor der Brücke auf etwa 1230 m. Bei strahlendem Sonnenschein stiegen wir über Bachmasweid und Hindertärfete zum Turne, 2079 m auf. Nach 2½ h erreichten wir den Gipfel praktisch als erste. Hinter uns strebten jedoch ganze Heerscharen dem Gipfel entgegen, was Ueli veranlasste, das Schoggi-Essen auf später zu verschieben und die Abfahrt in Angriff zu nehmen.
Gesagt, getan. Dank dem wir seinen Rat zu Herzen nahmen, kamen wir in den Genuss, die jungfräulichen Hänge mit unseren Spuren zu verzieren. Nur im untersten Teil wurde das Glücksgefühl durch den wegen der Sonneneinstrahlung ziemlich schwer gewordenen Schnee etwas geschmälert. Aber was will man eigentlich mehr? Und schliesslich kamen alle, trotz einiger Stürze, wohlbehalten bei den Autos an.
Bevor sich alle wieder auf den Heimweg begaben, liessen wir die drei Tourentage im Bahnhofbuffet Spiez ausklingen.
Ueli, im Namen aller Teilnehmer danke ich Dir ganz herzlich für die schönen und genussvollen Skitourentage im Diemtigtal. …und ich freue mich bereits aufs nächste Mal.
Die Berichterstatterin:
Barbara Meier, Teufen
Fotos:
Walter Schmid, Paul Koller und Chrigel Schärli
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Im Aufstieg zum Stand 1850m
Der Tourenleiter Ueli
Aufstieg zum Turne 2079m bei perfektem Winterwetter
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