Brücken-Wanderung Stalden VS
Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Teilnehmer: 6
Datum:
Montag, 8. Mai 2017
Wetter:
Angenehmes Wanderwetter
Bericht:
Wanderung T1 (mit kurzem T2-Abschnitt)
Wanderroute:
Neubrück – Ackersand – Stalden – Merjubrigga – Illas – Liechtbiel – Äbibärgeri-Suone – Resti – Chibrigga – Bahnhof Stalden-Saas
Wanderkarte
Die SRF-Wetterschmöcker wechselten in den Tagen zuvor öfters die Meinung mit einer festen Komponente: Unser Wandergebiet im Vispertal war immer die beste Ecke in der Schweiz. Die letzte Variante, leichter Regen bis Mittag und trocken am Nachmittag, wurde dann noch überboten, zeigten sich doch bereits beim Treffen in Visp blaue Lücken am Himmel. So konnten wir getrost den Startkaffee geniessen, bevor wir mit dem Postauto zum Start unserer Wanderung in Neubrück fuhren.
Auf dem Gemeindegebiet von Stalden soll es 29 Brücken aller Art haben und mit der im Bau befindlichen neuen Umfahrungsstrasse kommt noch eine weitere, imposante dazu. Wir überquerten die 7 eindrücklichsten und 2 Fussgängerstege oder kamen daran vorbei. Ich hatte für diese Wanderung Teile der 3 Rundwege von Stalden (Brücken-, Wasserleite- und Höhenweg) zusammengesetzt.
Die Niwbrigga wurde 1922 für die Autostrasse nach Stalden neben der Ritibrücke (1599) gebaut. Wir folgten der Vispa auf der Westseite bis zur ARA Stalden, nach der wir über einen neueren Fussgängersteg die Seite wechseln mussten, da der Planetenweg Visp-Stalden wegen Steinschlag gesperrt war. Bei Ackersand querten wir die Matterhorn-Gotthardbahn (MGB), deren Haltestelle aufgehoben ist und nur noch als Kreuzungsstation dient. In Ackersand hat es neben der grossen Freiluftschaltanlage 3 Kraftwerke: Ackersand 1 (Wasserfassung der Saaser Vispa bei Saas Balen), Ackersand 2 (Matter Vispa bei Mattsand) und das unterirdische Werk der Mattmark AG (Zuleitung vom EW Zermeiggern oberhalb Saas Almagell). Kleine Kuriosität: Der Fussballplatz Stalden liegt neben den Stromanlagen, 100 Höhenmeter unterhalb des Dorfes.
Flussaufwärts kamen wir bei der Steibrigga (1915), dem Eingang zum unterirdischen Kraftwerk und der Ausbruchmaterialdeponie der Umfahrungstrasse vorbei. In der Vispaschlucht wurde der Pfad anspruchsvoll und nach dem Fussgängersteg folgte der kurze aber happige Aufstieg zur Michaelsbrigga der Strasse nach Stalden. Nach der Unterquerung der Steilrampe der MGB erreichten wir das alte Dorfzentrum und machten einen Abstecher zum Aussichtspunkt Biel. In den letzten Jahren wurde die Infrastuktur des Dorfes und der Bahn massiv und mit viel Beton ausgebaut. An der Illiasbrigga vorbei (1959, Strasse ins Matter- und Saastal) erreichten und überquerten wir deren Vorgängerin, die Merjubrigga (1930).
Nach dem Weiler Illias fanden wir ein Plätzchen für die kurze Mittagsrast und konnten so den späteren Umweg zur Feuerstelle Schweizer Familie vermeiden. Beim Weiler Liechtbiel folgte der kurze Aufstieg zur Suone Äbibärgeri, die Wasser aus dem Saastal um den Äbiberg herum führt. Einmal mehr ein erholsames Erlebnis dem gurgelnden Wasser zu lauschen, den Verlauf zu beobachten und die Aussicht auf Hänge von Törbel, Zeneggen und Staldenried zu geniessen. Leider versteckte sich das Bietschhorn in den Wolken.
Oberhalb des Weilers Resti stiegen wir zur Saasstrasse ab und zum Weg talauswärts hoch über der Saaservispa. Über die Chibrigga (1545, älteste noch erhaltene Brücke in Stalden, bis 1930 die Verbindung ins Saastal) querten wir die fast 50m tiefer liegende Mattervispa und erreichten bald den Bahnhof Stalden-Saas. Es reichte noch zum gemütlichen Schlusstrunk und wir konnten zudem eine Stunde früher als geplant heimreisen. Wir waren uns alle einig, dass wir eine sehr abwechslungsreiche Wanderung erlebt hatten und waren froh, dem Wetterpessimismus getrotzt zu haben.
Statistik:
Reine Wanderzeit: 3h 30', +500m / -400m
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Fotos:
Edi Ehrbar, St. Gallen
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An der Äbärgerisuone
In der Vispaschlucht
Die Chibrigga
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