La Versoix
Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Teilnehmer: 9
Datum:
Dienstag, 26. September 2017
Wetter:
Angenehmes Wanderwetter, zeitweise sonnig
Bericht:
Wanderung T1
Wanderroute:
Zoll Chavannes-de-Bogis – Chavannes-des-Bois – Pont de Sauverny – La Bâtie – Richelien – Versoix
Wanderkarte
Trotzdem in Lausanne der kurze Perron 9 nur über die Westunterführung erreichbar ist, meisterten alle die Orientierungsaufgabe mit Bravour und erreichten rechtzeitig den Regio-Express nach Coppet. Dort galt es rassig auf den Bus Richtung Divonne-les-Bains umzusteigen, der uns an die Grenze bei Chavannes-de-Bogis brachte. Der nächste bediente Grenzposten ist übrigens in Bardonnex an der Autobahn Genf-Lyon!
Die Versoix entspringt als Divonne auf ca 600m am Fusse des französischen Juras, umfliesst nach der Durchquerung des mondänen Badeortes den künstlichen See beim grossen Reitsportzentrum und bildet dann während über 9 km die Grenze F/CH. Da sie auch nach längeren Trockenperioden genügend Wasser führt, bauten bereits die Römer ein Aquädukt in die Gegend des heutigen Nyon und ab dem Mittelalter nutzten Mühlen und Hammerschmieden die Wasserkraft. Später lösten Papiermühlen diese Betriebe ab. Zudem wurde Waser in kleinere, direkt in den Genfersee mündende Bäche abgeleitet damit diese im Sommer nicht austrockneten.
Zu Beginn wanderten wir durch Landwirtschaftsgebiet, da die Versoix von dichtem Auenwald und Sumpfgebiet umgeben ist. Bei einer kleinen Brücke konnten wir den zauberhaften Bach zum ersten Mal aus der Nähe bewundern. Dann streiften wir Chavannes-des-Bois und überquerten die Kantonsgrenze VD/GE. Da auf der ganzen Strecke kein Picknickplatz eingerichtet ist, mussten wir uns für die Mittagsverpflegung mit zwei Sitzbänken bei den wenigen Häusern auf der Schweizerseite bei Sauverny begnügen.
Frisch gestärkt konnten wir den eindrücklichsten Teil in Angriff nehmen. Oft abseits vom offiziellen Wanderweg folgten wir auf schmalen Pfaden dem stark mäandernden und teils tief eingeschnittenen Bach durch die oft urwaldähnliche Vegetation. Die eindrücklichen Fotos unserer Fotografen erhalten uns die Atmosphäre in guter Erinnerung. Trotzdem der Weg mit ständigem Auf und Ab und vielen Wurzeln grosse Aufmerksamkeit erforderte, versuchten wir die seltene Atmosphäre, begleitet vom mal plätschernden, mal leise dahinfliessenden Wasser, aufzunehmen.
Kurz vor La Bâtie war diese Idylle beendet. Wir wechselten auf einen Feldweg bis zum Brückenübergang wo sich die Ableitung des über 5 km langen Miniaturkanals befindet, der Wasser in den höher gelegenen Teil von Versoix, eine Stadt von über 13'000 Einwohnern, führt und dem wir später ab Richelien folgten. Vorerst überquerten wir den Bach, gingen die Strasse hinauf und hoch über der Versoix durch den Wald. Nach einem kurzen Abstieg mit Treppenstufen erreichten wir den Kanal, der Wasser zur Mühle von Richelien führt, die bereits 1892 in ein Kraftwerk umgewandelt wurde.
Wieder überquerten wir die Versoix um dem oben erwähnten Kanal zu folgen, der einer längeren Einbuchtung eines Grabens folgte. Nach den ersten schicken Villen von Versoix dreht der Kanal nach Norden ab und wir stiegen zur Versoix hinab, wo wir auf grössere Bauarbeiten stiessen: Weitere Renaturierungsarbeiten mit vorerst groben Eingriffen. Dieser letzte Abschnitt war früher kanalisiert und wir konnten uns wenig später von der erfreulichen Wirkung früherer Arbeiten überzeugen. Bei der Bahnlinie überquerten wir ein letztes Mal die Versoix und erreichten bald den grossen Platz vor dem Einkaufszentrum beim Bahnhof, der mit einem Wasserspiel und einem Wasserlauf geschmückt ist.
Bei kühlem Gerstensaft genossen wir die Abendsonne und bestaunten die zahlreichen, tief über uns hinweg schwebenden Flugzeuge in ihrem Landeanflug zum nahen Flughafen. Selbst die "St. Galler" waren sich einig, dass sich die Durchquerung der Schweiz für diese Wanderung gelohnt hatte und wir freuten uns zudem, dass Anne wieder einmal an einer unserer Wanderungen hatte teilnehmen können. Im überfüllten Regionalzug nach Genf verlor ich leider die Gruppe aus den Augen und musste den direkten Zug ins Wallis ohne Abschied besteigen.
Statistik:
Reine Wanderzeit: 3h 45', +120m / -200m
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Fotos:
Kurt Rüegg, Winterthur
Peter Solenthaler, Winterthur
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Bei der Begrüssung etwas abseits vom Strassenlärm
Brücke über die Versoix
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