Yverdon-Les-Bains
Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Teilnehmer: 15
Datum:
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Wetter:
Nebel
Bericht:
Wanderung T1
Wanderroute:
Yverdon – Thielle-Mündung – Les Tuileries – Montagny-près-Yverdon – Les Uttins – Chamblon – Treycovagnes – Yverdon
Da die Wetterfrösche doch noch 2-3 Stunden Sonne voraussagten verlegte ich die Wanderung nicht ins seit Wochen sonnige Wallis. Doch selbst beim Mittagessen im erhöht gelegenen Chamblon steckten wir mitten in der Nebelsuppe!
Nach der gegenseitigen Begrüssung auf dem Bahnhofplatz in Yverdon-Les-Bains, seit 1982 der offizielle Namen, machten wir uns sofort auf den Weg zum Startkaffe im Restaurant L'Impro. Am Ufer der Thielle gelegen, gehört es zum Conservatoire de Musique du Nord Vaudois. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg Richtung Neuenburgersee, dessen Ufer wir kurz bis zum Bach Le Mujon folgten. Die Vogelbrutstätten waren verwaist und auch der Blick zum nahen Grandson war uns nicht vergönnt. Den Bach überquerten wir bald und tauchten in den naturbelassenen Uferwald ein, den wir auf der Höhe von Les Tuileries verliessen. Auf dem Weg Richtung Montagny-près-Yverdon hatte ich im September eine riesige Rüebli-Erntemaschine im Einsatz beobachtet und festgestellt dass massenhaft beschädigte Rüebli zurückblieben, die jetzt immer noch auf dem neu angesäten Feld liegen!
Unmittelbar beim Viadukt der Autobahn A5, auf einer schmalen, zwischen Strasse und Geleise der Bahn nach Ste. Croix eingeklemmten Parzelle, steht ein Neubau vor dem Abschluss. Darin sollen alle Einheiten der in Yverdon verteilten ambulanten Psychiatrie des CHUV (Centre Hospitalier Universitaire Vaudois) vereint werden, also keine Betten enthalten.
Nachdem wir zahlreiche, gut eingezäunte Villen bewundert hatten, erreichten wir die Ebene des Baches Le Bey mit grossen Gemüsefeldern und einem riesigen Gewächshaus mit rund 300m Seitenlänge, in dem ein Pionier "hors sol"-Anbau betreibt. Vor dem Mittagessen galt es dann noch die gut 100m nach Chamblon aufzusteigen. Im Restaurant Tilleul wurden wir freundlich, gut, reichlich und sehr preisgünstig bewirtet: Apéro, Tagesmenu, Wein, der mogentliche Startkaffee mit Gipfeli inkl. der verteilte Anteil des Tourenleiters kosteten ganze 34 Franken!
Frisch gestärkt erlaubte der Abstieg von Chamblon ein leichtes Einrollen. Die Orbe-Ebene wird von mehreren Bächen und Kanälen geprägt, die sowohl der Entwässerung als auch der Bewässerung der Gemüsefelder mit Motorpumpen dienen. Die Schiffsverbindung zum Genfersee war vom 17. – ins 19. Jh. nur bis wenig nach dem Canal d'Entreroche durch den Mormont-Hügel in Betrieb, aber im Kanton Waadt wurde die Freihaltung des Kanalprofils erst anfangs dieses Jahrhunderts aufgehoben, weshalb der 1984 eröffnete Autobahnviadukt quer über die ganze Ebene so hoch gebaut wurde.
Die Überreste des römischen Castrums, einer Festung am Seeufer, sind fast 1,5km vom heutigen Seeufer entfernt. Neben dem Schwemmmaterial der Bäche verschaffte die 1. Juragewässerkorrektion Ende des 19. Jahrhunderts mit der Absenkung der Juraseen von 2,5m weitere Nutzflächen. Durch unterschiedliche Wohnquartiere erreichten wir das Stadtzentrum mit dem mächtigen Schloss am Heinrich Pestalozzi gewidmeten Hauptplatz, der von 1804-25 in Yverdon wirkte und mehrere Schulen und ein Seminar für Dorflehrer gründete. Ein kurzer Gang durch eine der malerischen Hauptgassen führte uns zum gemütlichen Abschlusstrunk als Abschluss dieser Wanderung durch eine unbekannte Gegend.
War es wohl dem Nebel zuzuschreiben, dass sich niemand ans Fotografieren wagte? Deshalb stelle ich Fotos von meinen Rekognoszierungen aus verschiedenen Jahreszeiten zusammen.
Statistik:
Reine Wanderzeit: 3h 30', +/- 120m
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde
Fotos:
Rolf Vogt, Erde |
Neubau beim Viadukt der Autobahn A5
|