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Bündner Haute Route 2.Teil

Tourenleiter:
Stefan Signer, Herisau

Teilnehmer: 4

Datum:
4.-6. April 2016

Wetter:
1.Tag:   Sonne-Wolkengemisch, starker Wind                                    
2.Tag:   Bewölkt, Nebel, leichter Schneefall, starker Wind     
3.Tag:   Sonne-Wolkengemisch, Nebel ,mässiger Wind          

Bericht:
Skitour mittel

1.Tag  Madulain – Chamanna  d`Es-cha
Als wir in Madulain aus dem Zug steigen,empfängt uns das Engadin mit einem Gemisch aus Sonne, Wolken und einem kräftigen Wind. Einem Wind der uns die nächsten 3 Tage begleiten wird!
Mit aufgebundenen Skiern beginnen wir den knapp 3 stündigen Aufstieg zur Escha Hütte.
Zuerst aber tragen wir sie mal ca. 1/2h die ersten Höhenmeter bis ca. 1940m.
Endlich mit angeschnallten Skiern folgen wir dem Sommerweg vorbei an der Alp Es-cha Dadour.  Alp Es-cha Dadains lassen wir links liegen und folgen dem Val Müra. Hier bekommen wir die Kraft der Frühlingssonne zu spüren, welche uns viele Schweisstropfen kostete. Zum Glück hatte es noch eine alte Aufstiegsspur welche tragend war, denn neben der Spur wäre man im faulen Schnee hoffnungslos eingesunken.
In der Hütte verfolgten wir bis am Abend gespannt die Wetterentwicklung. Leider wurde die Bewölkung immer dichter und auch der Wind nahm immer mehr an Stärke zu.
Man durfte gespannt sein auf den nächsten morgen…?

2.Tag  Chamanna d`Es-cha – Porta d`Es-cha – Skidepot Piz Kesch – Chamanna digl Kesch
Während der Nacht hat der Wind kräftig an der Hütte gerüttelt und wenig geschneit hat es auch.
Der Blick um 6:30 Uhr aus dem Hüttenfenster zeigte trotzdem blaue Lücken in der grauen Wolkendecke. So starteten wir  nach dem Frühstück um 7:30Uhr Richtung Piz Kesch.
Getrieben durch den starken Wind steigen wir auf dem Moränenrücken vorbei an Pkt.2808 bis Pkt.2937.
Die Querung des steilen Ost-Hangs Richtung Einstieg der Porta d`Es-cha erfordert sichere Verhältnisse. Da der Wind aus Richtung Süden blies hat sich dort kein Triebschnee abgelagert, dafür war er teilweise hart.
Weil der Einstieg zur Rampe der Porta aus Distanz nicht ersichtlich ist, wäre sie bei schlechter Sicht schwer zu finden. Eine blau-weisse Markierung am Fels macht sie erst ersichtlich.
Dank einer Kette erfolgt der kurze steile Fussaufstieg zur Porta problemlos. (Ist die Kette unter dem Schnee kann es schnell schwieriger werden!)
Auf der Porta d`Es-cha erblicken wir zum ersten mal den Piz Kesch und die Wetterentwicklung liess leider nichts gutes erahnen.
Der kurze Abstieg zum Vadret da Porchabella ist dann deutlich weniger steil.
Nach einer kurzen Pause (windgeschützt) setzen wir den Aufstieg trotzdem fort. Auf dem kleinem Gletscherplateau ca.3050m hat uns der Wind dann auch fast weggefegt!
Beim Skidepot auf ca.3250m hüllt sich der Piz Kesch immer dichter im Nebel ein und zudem fängt es auch leicht an zu schneien.
Unter diesen Verhältnissen war nicht mehr an eine Besteigung des Piz Kesch zu denken. Die Wolkendecke begann sich immer mehr zu senken und es drohte uns ein Blindflug zur Hütte.
Somit machten wir uns eilends an die Abfahrt.
Die Abfahrt über den rötlich von Sahara-Staub gefärbten Gletscher war dann recht gut.

Den Hüttennachmittag verbrachten wir dann mit “Dogen“ Ein Spiel ähnlich dem Eile mit Weile.
Da die Wetterprognosen für den nächsten Tag Besserung versprachen, beschlossen wir eine Programmänderung. Anstatt weiter zur Grialetschhütte wollen wir uns nochmals am Piz Kesch versuchen.

3.Tag  Chamanna  digl Kesch – Piz Kesch – Chamanna digl Kesch – Chants – Bergün
Erneut hat der Wind kräftig an der Hütte gerüttelt. Da sich der Piz Kesch aber in einem blauen Loch präsentierte starteten wir ca. um 7 .15 Uhr trotz des starken Windes erneut zum Piz Kesch. Als wir uns dem Gletscher nähern flaut der Wind ab und kurz vor dem Skidepot zeigt sich sogar kurzfristig die Sonne.
Beim Skidepot machten wir uns eilends für den Gipfelaufstieg bereit. Da der Piz Kesch seit mehreren Tagen nicht mehr bestiegen wurde, musste ich mich teilweise im Hüfttiefen Schnee “ hochnühlen“. Zwei kurze etwas schwierige Stellen mussten wir uns dann sichern.
Der Piz Kesch ist kein besonders schwieriger Berg aber sehr ausgesetzt und wird deshalb mit ZS- eingestuft.
Als wir nach ca. 1 1/4h Kletterei auf dem 3417m hohen Piz Kesch stehen, hüllt sich der Berg bereits wieder im Nebel ein, so dass leider keine Aussicht mehr  vorhanden war!
Nach den Gratulationen und kurzer  Rast machen wir uns an den Abstieg und kreuzen mehrere nachfolgende Seilschaften. Die 2 schwierigen Stellen überwinden wir abseilend und nach  einer weiteren Stunde sind wir wieder beim Skidepot.

Glücklich über den Gipfelerfolg beschlossen wir zur Hütte abzufahren und gleich den Heimweg anzutreten. Aufgrund der unsicherer Wetterprognose verzichten wir auf den 4.Tag, welcher uns über den Sertigpass nach Sertig Dörfli geführt hätte.

Die Abfahrt nach Chants war dann ein Blindflug. Denn Unterhalb der Keschhütte hatte sich eine dichte Nebelsuppe entwickelt. Zudem war der Schnee aufgrund der hohen Temperaturen faul und sumpfig!
Die hohen Temperaturen der letzten Tage  liess den Schnee im Val Tours reichlich schmelzen, so dass die Skier ab Punt digl Tscharver 1627m  endgültig noch eine knappe Stunde nach Bergün getragen werden mussten.

Mit einem grossem Schluck Bier im Buffet des Bahnmuseums in Bergün prosteten wir  auf den Gipfelerfolg.
Somit beendeten wir trotz der unsicheren Wetterlage eine abgeänderte, aber dennoch erfolgreiche Tour!

Statistik:
1. Tag:     +900m                 2 3/4h        
2. Tag:     +650m/-620m     4h
3. Tag:     +800m/-2000m   7 1/4h

Der Tourenleiter:
Stefan Signer, Herisau

Fotos:
Stefan Signer, Herisau

Bündner Haute Route 2. Teil
Alp Es-cha Dadour

BHR 2. Teil
Fussaufstieg zum Kesch

BHR2. Teil
Piz Kesch

 

 

         
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